Parlamentarischer Abend in Brüssel

Beim gemeinsamen Parlamentarischen Abend der Plattform Ernährung und Bewegung e.V. mit dem Land Nordrhein-Westfalen in Brüssel sprach der Direktor der Generaldirektion Gesundheit und Verbraucherschutz (GD SANCO), Robert Madelin, peb eine Vorbildfunktion zu: „Die deutsche Plattform Ernährung und Bewegung ist eine vorbildliche Initiative, die den im Weißbuch der EU-Kommission formulierten Anforderungen in vielfältiger Hinsicht bereits gerecht wird.“

Zu Beginn begrüßte der Minister für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen die etwa 120 Besucher des Parlamentarischen Abends in der Vertretung seines Landes und verwies auf die komplexen Ursachen für die steigende Zahl Übergewichtiger, die nicht eindimensional bekämpft werden könnten. Er bezeichnete peb als einen erfolgreichen Weg, der Zusammenarbeit von Politik, Kommunen, Lebensmittelwirtschaft, Sport, Wissenschaft, Gesundheitswesen und anderen gesellschaftlichen Gruppen, für den sich auch sein Bundesland entschieden habe.

Diese Position unterstrich auch Dr. Christian Grugel, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und bezeichnete peb als ein wichtiges Instrument zur Verwirklichung der Ziele des Nationalen Aktionsplans Ernährung und Bewegung der Bundesregierung.

EU-Parlamentarier und Mitglied des Ausschusses für Umweltfragen, Volksgesundheit und Lebensmittelsicherheit, Dr. med. Peter Liese, verwies auf den hohen Stellenwert des Themas für das Europäische Parlament. Der Kinderarzt verwies auf die Folgen – warnte jedoch vor Aktionismus: „Wir wissen, dass hier eine Zeitbombe tickt und dass dringend gehandelt werden muss, um millionenfache schwerwiegende Folgeschäden zu vermeiden. Ich glaube allerdings, dass man sich nicht auf Einzelmaßnahmen, wie etwa ein Werbeverbot für bestimmte Nahrungsmittel, verlassen sollte. Wir brauchen ein umfassendes Konzept und keinen Alibi-Aktionismus.“

Abschließend präsentierte der peb-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Erik Harms die Arbeitsweise und Projekte der Plattform Ernährung und Bewegung und verwies auf die Gemeinsamkeiten mit dem Weißbuch der EU: „Das Weißbuch der EU zu Ernährung, Übergewicht und Adipositas empfiehlt den `Multi-Stakeholder-Ansatz`, d.h. die EU empfiehlt, die Anstrengungen auf eine breite gesellschaftliche Basis zu stellen. Wir füllen diesen Ansatz mit unserer Arbeit bereits mit Leben und wollten das auch auf der Brüsseler Bühne darstellen.“

In der nachfolgenden Diskussion wurden die Meinungen zu Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen der Arbeit der deutschen Plattform Ernährung und Bewegung und der Vorgehensweise der EU-Kommission ausgetauscht.

Bei der abschließenden Kochaktion zeigten die Podiumsteilnehmer, dass Kochen und Genießen Freude macht. Damit leiteten sie den informellen Teil des Abend mit Essen, Trinken und Gesprächen ein.