PM 19.08.2019 Glück im Doppelpack – die ersten GeMuKi-Zwillinge sind gesund zur Welt gekommen!

Berlin/Stuttgart, 15.08.2019 – Im Rahmen des Präventionsprojekts GeMuKi „Gemeinsam gesund: Vorsorge plus für Mutter und Kind“ sind vor kurzem die ersten Babys im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg gesund zur Welt gekommen. Ihre Mutter wurde als GeMuKi-Teilnehmerin während der Schwangerschaft mit zusätzlichen Beratungen im Rahmen der gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen von Hebamme und Frauenarzt umfassend begleitet und betreut.

GeMuKi wird durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert und durch die Plattform Ernährung und Bewegung e.V. koordiniert. Zu den Konsortialpartnern von GeMuKi zählen die Universitätsklinik Köln, die BARMER, die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) sowie das Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS).

Hintergrund des Präventionsprojektes ist, dass mehr als die Hälfte aller schwangeren Frauen in Deutschland übermäßig an Gewicht zunimmt. Neben dem Risiko für Schwangerschaftsdiabetes und Geburtskomplikationen kann sich das zu hohe Gewicht der Mutter negativ auf das Körpergewicht sowie die Gesundheit des Kindes auswirken, und zwar für das ganze Leben. Dies wird als perinatale Programmierung bezeichnet. Ausgewogene Ernährung sowie regelmäßige Bewegung in allen Phasen der Schwangerschaft, während der Stillzeit sowie im Baby- und Kleinkindalter sind daher von besonderer Bedeutung für die Entwicklung des Kindes.

Durch GeMuKi werden Frauen bzw. junge Eltern in zehn Regionen in Baden-Württemberg im Rahmen der gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen bei Frauenarzt/ärztin, Hebamme und Kinder- und Jugendarzt/ärztin umfassend zu einer gesunden Lebensführung beraten. Einheitliche und wissenschaftlich fundierte Präventionsbotschaften bilden hierfür die Grundlage.

 

„Ich war anfangs unsicher, wieviel und was ich essen darf und welche Ernährung während meiner Schwangerschaft richtig ist. Man hört ja viel Unterschiedliches, das sich teils auch widerspricht. Die persönlichen Beratungen mit meinem Frauenarzt haben mir geholfen, einen guten, gesunden Weg zu finden. Wir haben gemeinsam Ziele festgelegt, die ich bis zum nächsten Vorsorgetermin umgesetzt habe“, so die 22-jährige Mutter der Zwillinge, die seit Schwangerschaftsbeginn an GeMuKi teilnimmt. Neben dem persönlichen Gespräch in der Arztpraxis ermöglicht eine innovative App, die werdenden Mütter jederzeit mobil an ihre Ernährungs- und Bewegungsziele zu erinnern. Zusätzlich bietet das digitale Angebot eine Vielzahl an ergänzenden fundierten Informationen, Adressen und Anregungen für eine gesunde Lebensführung.

Die eigens für das Präventionsprojekt entwickelte Daten- und Kommunikationsplattform „GeMuKi-Assist“ macht zudem die Beratungsinhalte einer Teilnehmerin für alle sie behandelnden Ärzte und Hebammen (unter höchsten Datenschutzbedingungen) transparent, was die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Versorgungskette optimiert. „Das ermöglicht uns eine lückenlose und fachübergreifende Arbeit Hand in Hand mit den Hebammen und den Kinder- und Jugendärzten. So können diese Berufsgruppen später mit ihren fachlich abgesicherten Empfehlungen zur Säuglingsernährung und Bewegungsförderung direkt anknüpfen und wir haben die Möglichkeit, die junge Mutter mit ihrem Kind weiterhin auf ihrem gesundheitsförderlichen Weg zu begleiten.“, stellt Frauenarzt Dirk Radusch fest.

Bei erfolgreichem Verlauf und nachgewiesener Wirksamkeit von GeMuKi sollen präventive Lebensstilberatungen bundesweit in die bestehende Routineversorgung für Schwangere und junge Familien übernommen werden. Auf diese Weise kann frühestmöglich und nachhaltig eine übermäßige Gewichtszunahme in der Schwangerschaft vermieden und das Risiko für Übergewicht und chronische Krankheiten in der Bevölkerung verringert werden. Die Zwillinge, zwei Jungen sind die ersten, die durch GeMuKi bei einem gesunden Start ins Leben unterstützt werden.