Halbzeit bei GeMuKi

In dem für vier Jahre (10/2017 - 09/2021) vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) geförderten Präventionsprojekt „GeMuKi – Gemeinsam gesund: Vorsorge plus für Mutter und Kind“ geht es um die Förderung der Gesundheit in den ersten 1.000 Tagen eines Kindes.

Ziele von GeMuKi sind die Reduktion des Übergewichts- und Adipositasrisikos bei Mutter und Kind, die Stärkung der Gesundheitskompetenz werdender Mütter bzw. junger Eltern, die Vernetzung des medizinischen und nicht-medizinischen Fachpersonals sowie die Stärkung deren kommunikativer Kompetenz. GeMuKi ist eine komplexe Intervention, die aus mehreren Komponenten besteht und in Kooperation mit unterschiedlichen Leistungserbringern durchgeführt wird. Im Rahmen der üblichen gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen bei Frauenarzt, Hebamme und Kinder- und Jugendarzt sollen Frauen bzw. junge Eltern über eine ausgewogene Ernährung, angemessene Bewegung und gesunde Lebensführung individuell beraten werden.

Bislang dienen die Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft, nach der Entbindung und im Kindesalter in erster Linie der Früherkennung von Krankheiten. Themen wie Ernährung und Bewegung als beeinflussbare Risikofaktoren werden in der kontinuierlichen Prävention weder mit einheitlich abgestimmten Botschaften durch die beteiligten Berufsgruppen (Frauenärzte, Hebammen, Kinder- und Jugendärzte) noch berufsgruppenübergreifend vernetzt behandelt.

Hier setzt GeMuKi mit der innovativen, neuen Versorgungsform an, um die Qualität der Versorgung zu verbessern und neue Wege der Kommunikation aufzuzeigen.

Durch die Uniklinik Köln wird das Projekt auf drei Ebenen umfassend evaluiert: Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Prozess.

Im Jahr 2019 wurden 15 Schulungen für FrauenärztInnen und Hebammen sowie 9 Schulungen für Kinder- und JugendärztInnen in den Interventionsregionen durchgeführt.

Aktuell sind insgesamt 116 Frauenärzte, 36 Hebammen sowie 68 Kinder- und Jugendärzte über den Selektivvertrag bei GeMuKi aktiv.

Seit 1. Januar 2020 können nun (über die ursprünglichen 17 Krankenkassen hinaus) Schwangere aller gesetzlichen Krankenkassen über den Behandlungsvertrag nach §630a BGB eingeschlossen werden.

Bisher konnten insgesamt 613 schwangere Frauen als Teilnehmerinnen in die Studie eingeschlossen werden, davon 268 in den Kontrollregionen und 345 in den Interventionsregionen. Insgesamt werden netto n=1240 Schwangere als Teilnehmerinnen benötigt. Wir haben Halbzeit! Die Drop-out Rate liegt bisher erfreulicherweise bei nur 5% (im Vergleich zu kalkulierten 25% in der Interventionsregion und 40% in der Kontrollregion).

Bisher haben ca. 250 GeMuKi-Kinder das Licht der Welt erblickt. 25 Babys werden bereits von einem GeMuKi-Kinder- und Jugendarzt betreut. Um möglichst viele „Matches“ herzustellen und die Versorgungskette nach der Geburt zu optimieren, informieren die Studienteilnehmerinnen kurz vor der Entbindung über die GeMuKi-Kinder- und Jugendarztpraxen in der Region.

Es werden weitere Schulungstermine für FrauenärztInnen, Hebammen, Kinder- und JugendärztInnen sowie Medizinische Fachangestellte angeboten: 25.4.2020 und 6.5.2020 in Ludwigsburg (Staatsarchiv).

Weitere Informationen zum Projekt GeMuKi finden Sie hier.