peb-Interview mit Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner

"peb leistet wichtigen Beitrag zur Wertschätzung von Lebensmitteln"

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner hat die Initiative „Zu gut für die Tonne – Strategien gegen die Lebensmittelverschwendung“ ins Leben gerufen und setzt sich gemeinsam mit vielen Bündnispartnern dafür ein, dass weniger Lebensmittel im Abfall landen – vom Acker bis zum Teller.

Sehr geehrte Frau Ministerin, was sind die Ziele der Initiative „Zu gut für die Tonne – Strategien gegen die Lebensmittelverschwendung“ des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz?

Etwa 82 Kilogramm Lebensmittel pro Person landen jährlich im Müll. Das können wir uns im Hinblick auf unsere begrenzten Ressourcen und die Umwelt nicht leisten. Mit unserer Initiative „Zu gut für die Tonne“ wollen wir für eine größere Wertschätzung von Lebensmitteln werben. Wer den Wert von Lebensmitteln kennt, geht auch sorgsam mit den Produkten um. Außerdem wollen wir aufklären: Wenn Verbraucher, Handel und Landwirtschaft gemeinsam an ihren Stellschrauben drehen, können wir die Menge der Lebensmittelabfälle deutlich reduzieren. Ich unterstütze das ehrgeizige Ziel der Europäischen Kommission, bis 2020 die Gesamtmenge der Lebensmittelabfälle zu halbieren. 

Hat die angestrebte höhere Wertschätzung für Lebensmittel Ihrer Ansicht nach auch Auswirkungen auf die Ernährungsgewohnheiten und damit auch auf das Gesundheitsverhalten der Verbraucher? Auch wenn dies nicht im Zentrum der Initiative steht, interessieren wir uns für mögliche positive „Nebenwirkungen“.

Wer Lebensmittel, ihre Lagerung und ihre Verarbeitung kennt, wird sich auch bewusster ernähren. Dies kann auch zu einer vielseitigeren und damit ausgewogeneren und gesünderen Ernährung führen.

Sollten Akteure wie die Plattform Ernährung und Bewegung, die sich gegenüber jungen Eltern, in Kitas, Schulen und Kommunen für ausgewogene Ernährung und Gesundheit einsetzen die Botschaften von „Zu gut für die Tonne“ integrieren?

Initiativen wie die Plattform Ernährung und Bewegung leisten einen wichtigen Beitrag zur Wertschätzung von Lebensmitteln und zur gesunden Ernährung. Da gibt es viele Schnittstellen, zum Beispiel was die Lagerung von Lebensmitteln angeht oder auch die Verarbeitung von Resten. Wenn ich mit Kindern in der Schule gemeinsam koche, stelle ich immer wieder fest, wie groß die Begeisterung ist für alle Fragen rund um die Ernährung.

Abschließend möchten wir Sie noch fragen, wie Sie es persönlich schaffen, die Verschwendung im eignen Kühlschrank und auf dem eigenen Teller zu begrenzen?

Ich habe als Ministerin einen vollen Terminkalender und muss oft verreisen. In meinem Kühlschrank habe ich deshalb meist Produkte, die sich gut halten, wie etwa Joghurt oder Kohlrabi. Außerdem achte ich darauf, dass die Produkte richtig gelagert sind, und versuche, Mahlzeiten und Einkäufe vorausschauend zu planen. Und wenn doch mal Reste übrig bleiben, gibt es viele Möglichkeiten, daraus noch ein leckeres Gericht zu zaubern. Die „Breznsuppn“ und der „Semmelschmarrn“ sind meine persönlichen Lieblingsgerichte aus der Resteküche. Auf unserer neuen Kampagnen-Homepage www.zugutfuerdietonne.de werden wir bald eine Auswahl der leckersten Reste-Rezepte veröffentlichen. Viel Spaß beim Ausprobieren!