Symposium „Ernährung, Bewegung, Entspannung – alles zu seiner Zeit“

Am 31.03.2011 fand in München das peb-Symposium zum Zusammenhang zwischen Tagesrhythmik und (kindlicher) Gewichtsentwicklung „Ernährung, Bewegung, Entspannung – alles zu seiner Zeit“ statt.

Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen hat multifaktorielle Ursachen. Der moderne Lebensstil von Kindern und Familien ist häufig durch die mangelnde Rhythmisierung von Ernährung, Bewegung und Entspannung geprägt. Dem lässt sich durch einen gesunden Lebensstil entgegenwirken.

„Es ist uns gelungen, den wissenschaftlichen Erkenntnisstand unterschiedlicher Disziplinen zusammenzuführen. Daraus können wir neue Ansätze zur Prävention von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen identifizieren“, zeigte sich der peb-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Aloys Berg mit den Ergebnissen zufrieden.

In ihrem Impulsbeitrag hob Dr. Gesa Schönberger von der Dr-Rainer-Wild-Stiftung hervor, dass alle gesellschaftlichen Bereiche ihren Beitrag für einen gesunden Tagesablauf der Kinder leisten müssten: „Regelmäßige Mahlzeiten, ausreichend Bewegung, Entspannung und Schlaf sind für ein gesundes Aufwachsen wichtig. Tagesabläufe sollten so gestaltet sein, dass sie verlässliche Zeiten zum Essen, Entspannen und Bewegen bieten. Dabei muss jede Familie, jede Kita und jede Schule einen eigenen Tagesrhythmus entwickeln.“

Mit dem Tagesrhythmus bringt die Plattform Ernährung und Bewegung ein neues Thema aus der wissenschaftlichen Diskussion in die Präventionspraxis. Die Teilnehmer des mit über 200 Teilnehmern vollständig ausgebuchten Symposiums zeigten sich aus diesem Grund begeistert.

Der Schirmherr des Symposiums Helmut Brunner, Bayerischer Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft, und Forsten, hob in seinem Grußwort hervor: „Ein gesunder Lebensstil, der Ernährung, Bewegung und Entspannung – alles zu seiner Zeit – ins Gleichgewicht bringt, ist eine echte Querschnittsaufgabe. Diese nimmt die Plattform Ernährung und Bewegung in vorbildlicher Weise wahr, indem sie Akteure aus Wissenschaft, öffentlicher Hand, Wirtschaft und Zivilgesellschaft einbindet.“

Alle Referenten gaben neben ihren fachlichen Vorträgen auch ganz praktische Tipps zur Verbesserung des Tagesrhythmus:

Prof. Dr. med. Berthold Koletzko (LMU München, Vorstandsmitglied peb)
„Mahlzeiten in der Familie zu festen Zeiten planen – möglichst drei Hauptmahlzeiten und zwei leichte Zwischenmahlzeiten am Vor -und Nachmittag.“

Prof. Dr. Klaus Bös (KIT Karlsruhe, Expertenbeirat peb)
„Bewegung ist der natürliche Zustand des Kindes. Um sich gesund zu entwickeln, brauchen Kinder täglich Bewegung – und das nicht nur in der Turnhalle. Also: zu Fuß zur Schule, Toben im Kinderzimmer und täglich mindestens eine Stunde draußen spielen ist genauso wichtig wie Hausaufgaben machen! Bewegungszeiten sollten im Tagesablauf ebenso ihren festen Platz finden wie Essen und Trinken.“

Prof. Dr. med. Klaus Völker (Universität Münster, Expertenbeirat peb)
„Es gibt zu viele Bewegungshindernisse im Alltag unserer Kinder! Das Elterntaxi zur Schule, die Schule selbst, Konsum von Bildschirmmedien oder Aufzüge und Rolltreppen. Die alltägliche Bewegung kommt zu kurz. Also: Bewegungshindernisse aus dem Weg räumen und Medienzeiten begrenzen!“

Prof. Dr. Manfred Hallschmid (Universität Lübeck)
„Ohne ausreichenden Schlaf kann die Energiebilanz aus dem Gleichgewicht geraten: Nicht nur Ernährung und Bewegung, sondern auch Schlaf und Entspannung sind die Grundlagen eines gesunden Lebensstils.“

Günter Wagner (Institut für Sporternährung Bad Nauheim)
„Alles zu seiner Zeit. Und der Morgen ist die Zeit für ein ausgewogenes Frühstück – zu Hause und in der Pause. Nach der nächtlichen Hungerphase braucht der Körper jetzt Kohlenhydrate, hochwertiges Protein und leichtverdauliche Fette. Aber es kommt nicht nur darauf an, was man isst, sondern insbesondere auch, wann man isst und trinkt. Ein in der Schule angebotenes Klassenfrühstück und/oder eine Pausenmahlzeit in der Schule können nachweislich mithelfen, sowohl die geistige Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler zu fördern, als auch das Sozialverhalten der Schülerinnen und Schüler zu verbessern. Das EU-Schulmilchprogramm und das Schulfruchtprogramm leisten hierzu einen wertvollen Beitrag.“

 

Partner des peb-Symposiums

- Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

- Deutsche Adipositas Gesellschaft e.V. (DAG)

- Technische Universität München

- Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München